Neue Weinwelt: Unterschied zwischen Wein aus Australien und Neuseeland

Australien und Neuseeland sind zwei Weinregionen am anderen Ende der Welt, die vielen Weintrinkern eher unbekannt sind. Oftmals als Neue Welt bezeichnet stammen doch nur ca. 2% der Weinimporte nach Deutschland aus Australien und ca. 0,3% aus Neuseeland. Obwohl die beiden Länder vergleichsweise nahe beisammen liegen, gibt es große Unterschiede bei den Weinen.

Unterschiede zwischen Australien und Neuseeland

Australien      versus                      Neuseeland


Rotweine gegen Weissweine?

Weine aus Australien sind rot, Weine aus Neuseeland sind weiß.

Ganz so einfach kann man die Unterschiede nicht zusammenfassen. Zwar ist der bekannteste Wein Neuseelands ist ein weißer: der Sauvignon Blanc. Der Sauvignon Blanc aus Neuseeland hat es international zu Ruhm gebracht und gilt unter vielen Fachleuten und Weintrinkern als bester Wein dieser Traube. Und dennoch produziert Neuseeland auch sehr erfolgreich hervorragende Rotweine. Pinot Noir und Syrah haben eine immer größer werdende Anhängerschaft.
Und in Australien werden hauptsächlich rote Weine wie Shiraz und Cabernet Sauvignon angebaut, aber auch exzellente Weißweine wie Chardonnay und Riesling. Wo sind also die Unterschiede?

 

Heißes Klima gegen kaltes Klima

Einige der Weinregionen Australiens verfügen zwar über ein kühleres Klima, die Vielzahl der (bislang) bekannten Weinmarken stammt aber aus den australischen Weinregionen mit warmem Klima. Neuseeland auf der anderen Seite des Tasman Meeres verfügt wiederum über ein kühles Klima mit dem dazugehörigen Weinstil in all seinen Weinregionen.

 

Shiraz ist nicht Syrah

Die klimatischen Unterschiede lassen sich am besten mit einer Traube erklären: dem Shiraz beziehungsweise dem Syrah. Hier handelt es sich in der Tat um die gleiche Rotweintraube, die neben der unterschiedlichen Aussprache auch zwei ganz unterschiedliche Weine hervorbringt.
Die Traube stammt ursprünglich von der Rhône in Frankreich. Weine, die in diesem Stil erstellt werden, werden mit Syrah gekennzeichnet, der Weinstil der Neuen Welt (und hier Australien) mit Shiraz. Schließlich hat Australien die Traube ungenannt als sie 1832 ins Land kam. Die Traube ist sicher das Aushängeschild des Landes gewesen. Neuseeländischer Syrah ist dadurch ein delikaterer, eleganter Wein, der blumiger duftet und mit einer deutlich erkennbaren Pfeffernote ausgestattet.
Die australischen Shiraz sind körperreich mit vollen, reifen, saftigen Fruchtaromen. Beide Weine können hervorragend schmecken. Hier kommt es rein auf Ihre Präferenz an.


Alter des Bodens und des Weinanbaus

Neuseeland ist ein sehr junges Land. Dadurch gib es eine Vielzahl an unterschiedlichen Bodentypen, die teils eng beieinander liegen. So können die Bedingungen schon innerhalb eines Weinbergs ganz unterschiedlich sein und somit für verschiedene Rebsorten relevant sein. Aber auch beim Weinanbau ist Neuseeland der Jungspund.

Während die bekannten Weinregionen in Australien auf eine Geschichte seit 1850 zurückblicken, bezeichnet sich mit Te Mata einer Gründung in 1901 als ältestes Weingut Neuseelands. Und es gibt nicht viele, die älter als 1930 sind.
Die Vielzahl stammt aus den 70er Jahren. In Marlborough, dem bekanntesten Weinanbaugebiet Neuseelands wurden die ersten Reben 1973 angebaut.
Und dennoch steht Neuseeland sehr viel mehr als Australien für sorgsam hergestellte Weine, die das Terroir wunderbar zum Ausdruck bringen. Zudem haben sich die einzelnen Weinregionen auf verschiedenen Rebsorten spezialisiert und produzieren Weine mit unterschiedlichen Facetten.


Australien und Neuseeland: David und Goliath

Wenn es um Wein geht, ist Neuseeland der David, Australien der klare Goliath. Australien hatte eine mehr als achtfache Anbaufläche, mehr als doppelt so viele Weingüter und mehr als vierzehnfach größere Literzahl an produziertem Wein in 2005.

60% des australischen Weins wird in drei Regionen produziert: South Wales, South Australia und Victoria. Hier entstehen im großen Maße durchschnittliche Weine in großer Quantität.

Der Überfluss an günstigen Wein hat dazu beigetragen, dass viele australische Weinbauer nun an ihrem Image arbeiten und die Weine eher als höher preisige Qualitätsweine anbieten wollen. Neuseeländischer Wein ist durch den rigorosen Qualitätsanspruch mit einem geringeren Ertrag, die kleinere Anbaufläche und der vielen Handarbeit schon immer etwas teurer.

 

Und ein paar Gemeinsamkeiten

Bei allen Unterschieden haben die Weine aus den beiden Ländern zwei Gemeinsamkeiten: bis auf wenige Ausnahmen sind sie mit einem Schraubverschluss ausgestattet und die Weinmacher experimentieren gern.
 

Schraubverschluss

Die meisten Winzer in Australien und Neuseeland sind der festen Ansicht, dass der Schraubverschluss die beste Art ist, ihre Weine zu verschließen. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass kein Weintrinker Gefahr läuft, den Wein aufgrund eines Korkfehlers wegschütten zu müssen, der Wein kann stehend gelagert werden und der Wein geht schnell und einfach auf.

Ausgeprägte Experimentierfreude

Losgelöst von langen Traditionen kennt die Experimentierfreude der Weinmacher wenig Grenzen. So werden verschiedenste Rebsorten angepflanzt, um herauszufinden, welche in bestimmten Lagen die besten Weine hervorbringen. Erlaubt ist hier, was gefällt. So bringen zum Beispiel Weingüter wie Hans Herzog und Waimea in Neuseeland Sauvignon Gris, Montepulciano, Arneis, Zweigelt, etc. sehr spannende, exotische Weine auf den Markt.

 

 

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