Verschiedene Gläser für verschiedene Rebsorten - alles nur Humbug?

Ein Erfahrungsbericht

Manch ein Weintrinker mag über die Vielzahl der Weingläser den Kopf schütteln. Ein Glas für Sauvignon Blanc, ein Glas für Pinot Noir, ein Glas für Riesling, ... Die Kapazität des Glasschranks kann da schon an seine Grenzen kommen.

Braucht man diese Vielzahl an Gläsern wirklich? Wir haben den Test mit fünf Weingläsern von Riedel gemacht.

Weingläser Test

Erster Wein - ein Sauvignon Blanc

Hier traten an: das Riedel Veritas Restaurant Sauvignon Blanc Glas gegen Riedel Restaurant Oaked Chardonnay.

Ja, der Unterschied war unverkennbar.

Die kleinere Form des Sauvignon Blanc Glases sorgte dafür, dass die Aromen des Weins wunderbar zum Vorschein kamen und eine Balance zur Säure bildeten.

Das größere Oaked Chardonnay Glas ist konzipiert, um die Säure im Wein zu unterstützen. Bei dem säurebetonten Sauvignon Blanc führte das zum Überfluss. Durch die offenere Glasform gingen zudem die feinen Aromen verloren.

 

Zweiter Wein - ein Pinot Noir

Hier traten an: Riedel Veritas Restaurant New World Pinot Noir, Riedel XL Restaurant Hermitage und Riedel Extreme Restaurant Cabernet.

Auch hier war der Unterschied enorm.

Der Pinot Noir hat das weiteste Spektrum an Aromen, die durch das Pinot Noir Glas hervorgehoben wurden. Zudem war die Säure deutlich reduziert.

Das große Cabernet Glas war ... zu groß. Die feinen Aromen kamen nicht bis zum Rand, der Wein wirkte säurebetonter und mit mehr Tanninen.

Das Hermitage Glas war in der Mitte.

 

Dritter Wein - ein Bordeaux

Hier traten an: Riedel Veritas Restaurant New World Pinot Noir, Riedel XL Restaurant Hermitage und Riedel Extreme Restaurant Cabernet.

Man ahnt es schon - auch hier ein großer Unterschied.

Im Cabernet Glas waren die Tannine weich und fein, die Frucht war schön präsent, das Bouquet anregend.

Beim Pinot Noir Glas wurden die Tannine verstärkt, die ein sehr trockenes Mundgefühl hinterliesen. Ein allgemeines Sauergesicht im Saal war die Folge. Die Frucht war fast völlig verschwunden und viel Alkohol stieg in die Nase.

Auch hier war das Hermitage Glas in der Mitte, zeigte mehr Frucht als das Pinot Noir Glas. Der Wein hinterlies aber auch ein trockenes Mundgefühl.

 

Uns hat der Test überzeugt. Unser klares Ja zu mehr Glasvielfalt im Glasschrank.

 

Der Test fand im Rahmen der Riedel Masterclass am 21.6.2017 auf der Vinexpo in Bordeaux statt.

Die Masterclass wurde durchgeführt von Philippe Guillon, Directeur Exécutif Riedel France.

Seine Tipps:

  1. Ein Glas soll die Balance des Weins darstellen. Kommen die Aromen im Weißwein von Saft und Hefe passt am besten eine kleine Glasform.
  2. Kommen die Aromen im Weißwein von Saft, Hefe und Fass passt am besten eine größere Glasform.
  3. Um die Anzahl an Weingläsern zu beschränken, kauft man am besten das optimale Glas für seine Lieblingsrebsorte. So hat man die meiste Zeit das größte Weinvergnügen.
  4. Nutzen Sie das Pinot Noir Glas auch für rosé Schaumwein.
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